War das Hypnose? Viele Menschen kennen Hypnose nur aus Film, Fernsehen und Bühnenshows. Und die welche schon einmal bei einem Hypnotiseur waren, haben auch manchmal recht unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Da gibt es Hypnotiseure die dem Kunden autoritär Befehle erteilen. Das Unterbewusstsein hat dann diesen Befehlen, Folge zu leisten. Oder andere die monoton ein Skript dem Kunden vorlesen, dass oft nicht sehr individuell angepasst ist. Die moderne Hypnose sollte ein kooperatives Verfahren sein, bei der die individuelle Problem- und Zielvorstellung berücksichtigt wird. Hier wird zuerst das persönliche Problem dargestellt und daraus eine lösungsorientiere Zielvorstellung, zusammen mit dem Kunden, kreiert. Bei der Hypnose werden die Suggestionen meist als Vorschläge angeboten und beobachtet und hinterfragt, ob diese so angenommen werden können. Der bewusste Verstand wird ebenfalls um Mithilfe gebeten, so dass die gesamte Persönlichkeit des Kunden, zu einem gemeinsamen Ziel ausgerichtet werden kann.
Émile Coué (1857-1926), ein französischer Apotheker machte die Autosuggestion (Selbsthypnose) Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Er verglich das Unbewusste mit einem Wildpferd, dem man die Zügel anlegen muss, um es in die richtige Richtung zu lenken. Die Zügel beim Unbewussten ist in diesem Fall die bewusste Autosuggestion. Bewusste Autosuggestion, weil er der Meinung war, dass die Menschen sich oft zum Negativen, mit unbewusster Autosuggestion beeinflussen. Gerade deshalb wäre die bewusste Autosuggestion so wichtig, um diesem entgegenzusteuern. Er war der Überzeugung das jeder Gedanke bestrebt ist sich zu verwirklichen. Auch war er der Ansicht, dass wenn der Wille und die Vorstellungskraft sich gegenübertreten, ausnahmslos die Vorstellungskraft sich durchsetzen wird. So dass die Autosuggestion die zu bevorzugende Methode zur Persönlichkeitsveränderung sei. Seine bekannteste allgemeine Autosuggestion ist: „Es geht mir mit jedem Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser!“ Diese sollte man sich jeden Morgen nach dem Erwachen und abends vor dem Einschlafen, etwa 20 Mal halblaut vorsagen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Warum denken wir hauptsächlich negativ? Laut neusten Studien haben wir jeden Tag rund 6.000 Gedanken, wobei rund 24 % negativ, 3 % positiv und 70 % keine gefühlsmäßige Relevanz haben sollen. Also 8-mal mehr negative als positive Gedanken, wobei das Verhältnis unter Stress noch negativer ausfallen würde. Dies ist natürlich unser biologisches Erbe, denn schon als Steinzeitmensch und auch davor, mussten unsere Vorfahren ständig auf der Hut vor Gefahren sein. Die Gefahren waren und sind auch heute noch sehr vielschichtig und unser Gehirn schützt uns auf einer unbewussten Ebene ständig vor Gefahren. Ständig werden meist unbewusst Informationen und die Umwelt analysiert und nach Gefahren abgesucht. Wenn wir eine Überschrift in eine Zeitschrift lesen, dass ein Unwetter droht, so wollen wir wissen: Sind wir selber bedroht? Stände dort ein super Sonnentag steht bevor, so könnte dies zwar auch interessant sein, für unsere Freizeitplanung, aber der Impuls genaueres zu erfahren wäre wesentlich geringer. Wir sind unbewusst Achtsam für jede Art von Gefahren, die unser Leben beeinträchtigen könnten. Das ist soweit auch gut so. Allerdings kann sich dieses Alarmsystem soweit verselbstständigen, so dass unsere Gedanken scheinbar nur noch ins Negative zu bewegen scheinen. Wir können dann Sorgen, Ängste oder Zweifel nicht einfach so beiseiteschieben. Ständig dreht sich das Gedankenkarussell und konfrontiert uns mit allen möglichen Katastrophenszenarien. Und wenn unsere innere Ruhe dauerhaft gestört ist, dann können alle möglichen geistigen und körperliche Beschwerden auftreten. Das Gefühl die Kontrolle über unser Leben zu verlieren kann sich einstellen. Lassen Sie es nicht soweit kommen, lernen Sie unsere unbewussten Kräfte wieder in die richtige Bahn zu lenken. Dabei kann die Selbst- und Fremdhypnose ein sehr hilfreiches Mittel sein.
Beeinflussung zum Besseren Während wir bei Manipulation sofort eine negative Beeinflussung voraussetzen, so ist der Begriff der Beeinflussung zum Glück nicht negativ besetzt. Wenn wir Menschen bei ihren Problemen helfen möchten, so ist ein gutgemeinter Rat meist wirkungslos. Wenn wir andere Menschen wirkungsvoll helfen und unterstützen wollen, so müssen wir diesen Menschen, je nach Situation auf unterschiedliche Weise beeinflussen.. Wenn keine Blockaden beim Gegenüber vorhanden sind, so können wir ihn oft mit einfachen Mitteln beeinflussen. Wir können zum Beispiel Sichtweisen und Wahrnehmungen beschreiben zu denen es gemeinsame Übereinstimmungen gibt und denen zugestimmt werden kann. Anschließend leitet man sein Gegenüber zu einer gewünschten Sichtweise. Dies nennt man im Neurolinguistischen Programmieren (Pacing and Leading), also begleiten und führen. Andere einfache Mittel sind hypnotische Sprachmuster, wie sie in hohem Maße im Verkauf und in der Werbung eingesetzt werden. Zum Beispiel: „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie …?“ Im Autoverkauf würde man sagen, „Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie mit diesem neuen Auto heute Abend nach Hause fahren würden?“ oder im Coaching würde man vielleicht sagen: „Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du Dein Ziel erreichen würdest?“ Es gibt ein Vielzahl von unterschiedlichen hypnotischen Sprachmustern, die je nach Situation angewandt werden können. Eine weitere Ebene der Beeinflussung liegt vor, wenn wir intellektuelle Einwände oder gar Glaubenssätze, bei unserem Gegenüber im Wege stehen. Hier müssen wir das Gegenüber überzeugen, so dass neue Sichtweisen und Entscheidungen getroffen werden können. Wenn wir unser Gegenüber überzeugen wollen, so müssen wir neue Ideen säen. Dies kann durch direkte oder indirekte Aussagen, durch Andeutungen, Geschichten und Metaphern oder auch durch rhetorische Fragen geschehen. Dies wird durch Ablenkungen der Aufmerksamkeit des Gegenübers unterbrochen und mit Ausrichtung auf persönliche Ressourcen weitergeleitet. Dies wird mehrmals wiederholt. Der Mensch lernt am besten durch Wiederholungen. Aber wenn Problemzustände und oft unbewusste Verhaltensweisen, der Einflussnahme im Wege stehen, so müssen diese verändert werden. Dazu gibt es eine große Anzahl von Veränderungsmethoden. Das Wichtigste ist aber zuerst die Struktur der Problemzustände und Verhaltensweisen zu ergründen. Dann gilt es diese Struktur zu unterbrechen und neue Handlungsweisen zu etablieren. Auch hier kann die Wiederholung wichtig sein, um neue gewünschte Zustände und Verhaltensweisen zu konditionieren. Viel Spaß bei der Veränderung, zum Besseren.
Beeinflussung zum Besseren Ein menschliches Problem ist, dass wir oft meinen zu wenig von dem zu haben, was wir uns wünschen. Obwohl wir in einem so reichen Land leben, haben doch viele Menschen ein Gefühl des Mangels. Diese Gefühl hat bei vielen Menschen keinen wirklichen Grund, wir haben nur unsere Aufmerksamkeit auf das was uns fehlt gerichtet und nicht auf das was wir alles haben. Dies wird auch als ein Mangelbewusstsein bezeichnet. Wir möchten etwas haben, dass wir vielleicht kaufen wollen, wir andere Menschen um etwas beneiden, wobei sich dies nicht nur auf unser Hab und Gut bezieht. Wirklicher Mangel hat nichts mit einem Mangelbewusstsein zu tun, wenn wir wirklich zu wenig Geld haben, um uns zu ernähren und ein geheiztes Dach über dem Kopf zu leisten, dann ist dies ein realer Mangel. Beim Mangelbewusstsein geht es darum, dass wir meinen zu wenig zu haben und unser Denken und Handeln sich hauptsächlich darum drehen. Menschen im Mangelbewusstsein jammern viel, klagen über alles Mögliche und neigen dazu, anderen nichts zu gönnen. Oft suchen sie auch nach Streitsituationen und werden schnell laut in Interaktionen. Im Streit oder der Diskussion sind sie nur wenig kompromissbereit. Eine schlimme Erscheinung, in der heutigen Zeit, sind die sogenannten Wutbürger. Stellen wir bei uns selbst fest, dass wir unser Augenmerk immer wieder auf das lenken, was uns fehlt und nicht das genießen können was wir haben, so ist diese Erkenntnis der erste Schritt, dass Mangelbewusstsein aufzulösen. Ein nächster Schritt kann die Entwicklung von Achtsamkeit sein. Davon in Kürze mehr.
Achtsamkeit In den letzten Jahren ist Achtsamkeit in den Fokus der Medien gerückt. Dabei ist Achtsamkeit etwas ganz Natürliches. Es bedeutet einfach den gegenwärtigen Moment bewusst zu erleben. Viele Ideen aus dem modernen Achtsamkeitstraining kommen aus buddhistischen Traditionen. Mittlerweile sind auch viele Wissenschaftler davon überzeugt, dass das Üben der Achtsamkeit das Wohlbefinden steigert. Viele Probleme des modernen Menschen kommen daher, dass wir uns entweder zu viel mit vergangenen Dingen beschäftigen. Vielleicht gibt es Traumata oder Ereignisse an denen wir uns für etwas schuldig fühlen. Unsere Gedanken kreisen ständig. Zum Beispiel: Hätte ich nur …; Wäre ich nur nicht …; Wenn ich doch nur … Oder wir denken zu viel über zukünftige Ereignisse nach, wir machen uns Sorgen oder haben Ängste vor Ereignissen, die möglicherweise in der Zukunft auf uns zukommen. Durch ein Achtsamkeitstraining kann man lernen, sich auf den gegenwärtigen Augenblick zu fokussieren, so dass wir die Vergangenheit loslassen und die Zukunft gelassen auf uns zukommen lassen können. Zu Anfang können wir einfach unseren Atem beobachten und unseren Blick auf ein schönes Motiv lenken. Schon dies kann uns helfen in ein paar Minuten, ruhiger und ausgeglichener zu werden.